Schuseil hat wieder eine Zukunft
Bad Salzuflen. In eines der bekanntesten Gebäude Bad Salzuflens wird wieder Leben einziehen: In dem ehemaligen Jugendzentrum „Haus Schuseil“ an der Ecke Wenken-/Turmstrasse entstehen zehn Senioren-Wohnungen. Die Stadt hat den stark sanierungsbedürftigen Fachwerkbau aus dem 17. Jahrhundert für den symbolischen Betrag von einem Euro an die Lemgoer Firma „Kramp & Kramp GbR“ verkauft. „Und wir haben bar bezahlt“, schmunzelt Geschäftsführer Andreas Kramp. Während diese „Überweisung“ noch leicht fiel, wird es jetzt richtig happig.
Architekt Gerhard Schröder geht bei der denkmalgerechten Sanierung von Kosten von einer Million Euro und mehr aus. Das Haus verfüge inklusive des Dachgeschosses, das ebenfalls ausgebaut werden soll, immerhin über eine Nutzfläche von 600 Quadratmetern. Laut Guido Kramp, ebenfalls Geschäftsführer der GbR, sind zehn Senioren-Wohnungen in der Größe von 40 bis 50 Quadratmetern in dem Objekt geplant. Dazu kommen ein Gemeinschaftsraum in der früheren Diele (Tanzsaal des Jugendzentrums) und ein Aufzug. In dem Haus soll „betreutes Wohnen“ angeboten werden. „Wir streben eine gut-bürgerliche Qualität in Zentrumsnähe an“, so Andreas Kramp.
Das Unternehmen hat sich bereits bei der Restaurierung der alten Fachwerkhäuser an der Schloßstrasse einen Namen in der Stadt gemacht. Aktuell ist „Kramp & Kramp“ auch bei der Sanierung des Historischen Rathauses dabei. Das Schuseil werden firmeneigene Restauratoren und Techniker für Baudenkmalpflege auf Vordermann bringen. Unter anderem mit „Holzleichtlehm-Innenschalen“ für die Wärmedämmung, neuen Holzfußböden und einer modernen Sanitär- und Technikausstattung (inklusive Notruf-Anlage). Baubeginn ist frühestens im kommenden Herbst. Die Gesamtmaßnahme wird ein gutes Jahr in Anspruch nehmen. Gespräche mit einem Investor würden geführt. Parallel zum Schuseil hat „Kramp & Kramp“– ebenfalls für einen Euro – das alte Küsterhaus unter der Stadtkirche erworben. Darin sollen zwei Eigentumswohnungen entstehen.
Quelle: Lippische Neueste Nachrichten vom 24.03.2004